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Geben und Nehmen

Ich empfinde es als ein großes Glück, in Europa zu Friedenszeiten aufgewachsen zu sein und alle materiellen und politischen Vorteile mit meiner Familie genießen zu können. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Ich bin auch Weltbürgerin und als solche verbunden mit dem Schicksal der Menschen auf anderen Teilen der Erde. Die Erde ist ein Organismus und das Leben auf und mit ihr ein Spiel der Wechselwirkungen und Fließgleichgewichte.
Meiner Verbundenheit gebe ich einen tätigen symbolischen Ausdruck, indem ich Patin bin von Jackson Angarita aus Kolumbien, einem 9-jährigen Jungen mit lachenden zuversichtlichen Augen, dem ich mit nur 25.- Euro im Monat eine Schulausbildung ermögliche.

Mehr Infos zu diesem wundervollen Projekt:
www.schulefuersleben.de

Als ich 2004 in Rio de Janeiro war, um als im Verhältnis gesehen reiche Europäerin am lateinamerikanischen Biodanza-Congress teilzunehmen, erlebte ich eine tiefe emotionale Auseinandersetzung mit der Frage, welchen Stellenwert unsere Zusammenkunft hat und welche Rolle Biodanza in der Welt spielt angesichts der offensichtlichen Armut, der Rechtsunsicherheit und der Gewalt auf Rios Straßen außerhalb des 4-Sterne-Hotels, in dem wir freudevoll miteinander tanzten. Der tägliche Krieg in den Favelas hatte sich zu dieser Zeit nach Ipanema und zur Copacabana geschlichen.
Ich war im Kulturschock und zweifelte an der Wertigkeit und dem Sinn, Biodanza-Lehrerin werden zu wollen.

Während dieses Congresses vor allem in den didaktischen Vivencias (zweistündige Erlebniseinheiten) von Ruth Cavalcante und Myrthes Gonzalez, zweier großartiger Frauen, erlebte ich, wie mein Tanz entsteht, um „den evolutiven Prozess zu nähren“ (Rolando Toro, Begründer von Biodanza).
Wir sind alle Schöpfer des Lebens.
Mir wurde deutlich, dass der biozentrische Gedanke (das Leben steht im Mittelpunkt) lebbar ist, dass wir wieder zu unserer affektiven/emotionalen Intelligenz zurückfinden können und die Möglichkeit bestehen bleibt, die Welt in Richtung Solidarität zu verändern.
Seine Heiligkeit der XIV Dalai Lama sagt: „Auch wenn der Versuch schwierig sein mag, den Weltfrieden durch innere Wandlung der einzelnen Menschen herbeizuführen, er ist der einzige Weg.“
Und im Radio hörte ich vor ein paar Tagen, wie ein Inuit („Eskimo“) Schamane sinngemäß sagte: „Das Eis an den Polen schmilzt, lasst das Eis auf Euren Herzen schmelzen!“